Noch Fragen an die Autorin?
Vielleicht hast du »Komm mit mir nach Santiago« schon gelesen. Oder auch noch nicht. Hier beantworte ich sechs Fragen, die mir verschiedene Menschen in den letzten Monaten gestellt haben, nachdem ich das Buch veröffentlicht habe.
Wieso pilgern?
"Der Jakobsweg ist immer auch ein Wagnis. Man könnte unterwegs sich selbst begegnen." Treffendes Zitat. Pilgern übt auf mich eine große Faszination aus. Zu Fuß unterwegs sein. Langsam. Erfahren wie Körper und Geist auf das permanente Gehen reagieren. Offen sein für die Schönheiten am Wegesrand und für die Begegnungen mit Menschen, die auf dem Jakobsweg eine besondere Qualität haben. Auch für Veränderungen. Eine Prise Spiritualität darf natürlich nicht fehlen.​​​​
Wieso der Camino Francés?
Ein tiefverwurzelter Wunsch. Ich wollte schon immer den Camino Francés gehen. Das war für mich alternativlos. Der Camino Francés ist der bekannte Klassiker unter den Jakobswegen nach Santiago. Er wird so "beschwärmt", seine gute Infrastruktur für Pilger sehr gelobt, dass ich mir außerdem selbst ein Bild machen wollte, warum er so eine große Anziehungskraft auf so viele Menschen besitzt.
Dein persönliches Highlight unterwegs?
Definitiv einer der vielen Sonnenaufgänge in der Meseta. Es gab einen Moment, den ich zuhause in dieser Form noch nie erlebt hatte. Unfassbar schön, unfassbar friedlich, so still und fast magisch. Ziemlich perfekt. Dies erleben zu dürfen hat mir eine Zufriedenheit gegeben, nach der ich lange gesucht hatte.
Dein Lieblingsort auf der Reise?
Das Cruz de Ferro. Der höchst Punkt des Weges nach ungefähr dreiviertel der Strecke. Für mich war es unglaublich emotional dort stehen zu dürfen. Ich habe dann meinen Pilgerstein zwischen unzählige beschriftete Steine, Zettel und Muscheln gelegt. Sich vorzustellen wie viele sehr persönliche Geschichten und Schicksale dieser Ort erzählen könnte hat mir wahnsinnige Gänsehaut beschert.
Lieblingsausrüstungsstück?
Schwierig. Ich halte ein paar Dinge für unverzichtbar. Gute Wandersocken und Schuhe gehören definitiv dazu, meine Teleskopstöcke und natürlich mein Pilgerhut. Ein Lieblingsstück ist aber meine graugemusterte Fleecejacke mit Merinoanteil. Superangenehm zu tragen, sehr atmungsaktiv, extrem robust, TAschen an den richtigen Stellen und dazu angenehm warm in den Morgenstunden. Happy Kauf!
Weitere Pläne?
Immer viele! In Deutschland bin ich bereits bis zum Bodensee gepilgert. Es fehlt mir noch die Schweiz und ganz Frankreich, bis ich die ganze Strecke nach Santiago einmal zu Fuß zurückgelegt habe. Das möchte ich in den nächsten zwei, drei Jahren angehen. Und wer weiß, vielleicht gibt es anschließend auch wieder ein Buch dazu. Das kann ich allerdings nicht versprechen.