

Camino Fisterra Tagesetappe 16,1 km
E4: Olveiroa - Cee
Unterwegs mit Sandra auf dem Camino a Fisterra
Tag 4. Ein sehr attraktiver Weg zum Atlantik. Heute blicke ich das erste mal auf das Meer. Man kann es riechen, bevor man endlich den ersten Blick darauf erhaschen kann. Das blaue Meer, das sich an diesem Tag zuerst nur vage am Horizont vom ebenso blauen Himmel abhebt.



Trete in große Fußstapfen
Hinter dem Ort Hospital, relativ zu Beginn des Tages, gibt es so eine kleine Pilgerinformation. Leider hat sie geschlossen, was schade ist, denn es ist ja Mitte Mai. Wenn nicht jetzt, wann sollte sie sinnvollerweise sonst aufhaben? Als netten Fotospot haben sie neben dem Gebäude und dem Muschelwegweiser ein paar riesige Wanderboots à la Hagrid aus Harry Potter aus Metall in den Boden betoniert und zusätzlich einen Pilgerstab. Der Stab ist schon ganz abgegriffen, dort wo man ihn natürlich festhalten würde, das zeugt vom Erfolg der Idee. Als ich weitergehe finde ich mitten auf dem Weg ein aus Tannenzapfen und frisch gepflückten Blumen ein Herz. <Ich denke, es ist ein Pilgergruß für einen bestimmten nachfolgenden Pilger, der weiß dass er oder sie damit gemeint ist, aber es freut auch mich, so hat der Zapfenleger sicher sein Ziel erreicht.



Wenig später erreiche ich einen doppelten Wegmarkierungsstein. Hier verzweigt sich der Weg muss man sich entscheiden, ob man die Variante nach Fisterra zum Cap gehen möchte oder rechts nach Muxia abbiegt. Von der Entfernung nimmt es sich nicht viel, kaum ein Kilometer unterschied von diesem Standort. Ich entscheide mich, wie die meisten, die zumindest das erste Mal na diesemPunkt vorbeikommen, nach links Richtung Kilometerstein 0 abzubiegen. Schließlich kann man auch von dort an der Küste entlang nach Muxia weitergehen. In der Nähe stehen zwei Bänke und ich sehe einen älteren Pilger, der vor den Bänken steht und länger überlegt, ob er sich nun auf die linke Seite in Richtung Fisterra oder auf die rechte Bank in Richtung Muxia setzen soll.


Voller Ungeduld bewege ich mich heute sehr schnell. Hinter jedem Hügel, hinter jeder Biegung erwarte ich es endlich sehen zu können. Und dann ist der Moment da. ich sehe zum ersten Mal das Meer und dieser Blick erfüllt mich mit großer Freude.




Übernachtung
Ich übernachte in einem kleinen einfachen Hotel in Cee. Es war ok, aber nichts, was unbedingt weiter zu empfeehlen wäre.

Mein Tipp
Augen auf! Kühe wurden auf einem dieser Streckenteile von einer Weide auf die nächste Getrieben und ich war in ihrem Weg. Sie kamen mir während meiner Pause so nahe, dass sie mich fast von der Mauer geschubst hätten, auf der ich rastete. Das war zwar keine Aggressivität, aber es fehlte ihnen an Weitsicht einschätzen zu können wie breit sie wirklich sind und wie viel Platz sie benötigen beim rechts abbiegen.